Katholische Stiftungshochschule München (KSH) - BAFzA - Bundesförderprogramm Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

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Katholische Stiftungshochschule München (KSH)

ZUM TRÄGER

Die Katholische Stiftungshochschule München (KSH) ist eine spezialisierte Hochschule für Sozial-, Pflege-, Gesundheits- und pädagogische Berufe in kirchlicher Trägerschaft. Neben Bachelorstudiengängen in der Sozialen Arbeit, Pflege, Gesundheit, Kindheits- und Religionspädagogik bietet die Hochschule ihren 2.500 Studierenden konsekutive Masterstudiengänge und Weiterbildungs-Masterstudiengänge an. Im Bereich der Promotion kooperiert die KSH mit Universitäten wie der Ludwig-Maximilian-Universität, der Technischen Universität München und der Hochschule für Philosophie München und ermöglicht ihren Masterstudierenden somit die Teilnahme an (internationalen) Doktorandenprogrammen.

ZUM PROJEKT „Begleitforschung Praxisimplementation eines Fragebogens zur Dokumentation und zum Risk Assessment im Rahmen von Sorge- und Umgangsrechtsverfahren bei häuslicher Gewalt“

Im Rahmen der langjährigen Zusammenarbeit der Hochschule mit Richterinnen und Richtern, Verfahrensbeiständen, Jugendamtsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern, parteilichen Beraterinnen und Beratern und Sachverständigen wurde u.a. für den Amtsgerichtsbezirk München das sogenannte Münchener Modell entwickelt, das einen opferzentrierten Ablauf des kindschaftsrechtlichen Verfahrens für Betroffene von häuslicher Gewalt, Gewalt gegen Kinder und sexuellem Missbrauch entwirft, sowie für Fälle, bei denen das Kindeswohl durch deutlich eingeschränkte Elternfunktion durch bspw. psychische Erkrankungen und Sucht gefährdet ist.

Im Rahmen eines mehrjährigen Umsetzungsdiskurses zu den Vorgaben der Istanbul-Konvention konnte mit den beteiligten Fachpersonen und ihren Professionen ein „Fragebogen zur Gefährlichkeitseinschätzung gemäß Sonderleitfaden (Münchener Modell) - insbesondere bei Gerichtsverfahren zu Umgang bzw. Umgangsaussetzung, Sorge- und Aufenthaltsbestimmungsrecht, Herausgabe von Kindern“ erarbeitet werden. Die Hochschule plant nun die Erprobung dieses Fragebogens im Amtsgerichtsbezirk München sowie dessen Auswertung im Rahmen einer Begleitforschung. Begleitet wird die Pilotphase durch eine Ringvorlesung im Wintersemester 2021 als Kooperationsveranstaltung zwischen KSH, Familiengericht München und Polizeipräsidium München. Zudem soll koordinierte und behördenübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen von Fort- und Weiterbildungen durch eine Vorlesungsreihe gefördert werden.

Zielesetzung:

  • die Dokumentation des Gewalterlebens von Betroffenen mittels des Fragebogens und zur Gefährdungseinschätzung in Sorge- und Umgangsrechtsverfahren,
  • die Erprobung des Fragebogens im Amtsgerichtsbezirk München und Auswertung im Rahmen einer Begleitforschung,
  • die synchrone Bewertung des Schutzbedarfes der von häuslicher Gewalt betroffenen erwachsenen Personen und des Wohls der involvierten Kinder im Hinblick auf Umgang und Sorge,
  • die effektive Umsetzung des Grundgedankens „safety first“ gemäß der UN-Kinderrechtskonvention und der Istanbul-Konvention,
  • die Stärkung der Autonomie der gewaltbetroffenen Personen durch das unmittelbare Einbringen des Erlebten in die Stellungnahmen von Rechtanwältinnen und Rechtsanwälten, Jugendamtsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern oder Verfahrensbeiständen,
  • das Einbringen der Konzepte der Begleitforschung in die Länder-Evaluation von GREVIO,
  • und Erkenntnisgewinn zu Potential und Veränderungsbedarf des Fragebogens sowie hinsichtlich eines gelingenden Implementierungsprozesses.

Webseite der Hochschule: https://www.ksh-muenchen.de/